Endspurt für Obbornhofen

Auf dem Weg zum Quartierskonzept wurde der öffentliche Workshop durchgeführt und wichtige Maßnahmen ergänzt

20. September 2023_Hungen-Obbornhofen. Gute Gespräche, interessante Informationen, viele Ideen und aktive Mitarbeit, all das machte diesen öffentlichen Workshop aus. Eingeladen hatten die Projektbüros KEEA GmbH und B.A.U.M. Consult GmbH, die für sechs ZukunftsQuartiere im Landkreis Gießen Energetische Quartierskonzepte erarbeiten. Bestands- und Potenzialanalyse wurden bereits abgeschlossen, aktuell wird die Handlungsstrategie erarbeitet. Sie zählt die Handlungsfelder auf und benennt Maßnahmen, die für die Umsetzung notwendig sind. Die Zusammenarbeit mit Bürgerinnen und Bürgern ist an dieser Stelle des Projektes von besonderer Bedeutung, denn hier haben die Menschen vor Ort die Möglichkeit, ihre Ideen zu ergänzen und die Priorisierung zu beeinflussen.

Der Öffentliche Workshop im Bürgerhaus Obbornhofen ist also einer der wichtigsten Termine im einjährigen Konzeptzeitraum gewesen. Etwa 40 Personen nahmen die Gelegenheit zur Mitwirkung wahr und füllten Projektsteckbriefe aus. Im Handlungsfeld Mobilität und Nahversorgung waren darauf beispielsweise die Anbindung an die Horlofftalbahn, kleinere Busse oder auch die Anschaffung eines gemeinschaftlichen Lastenrades genannt worden. Einen „Walking-Bus“ und ein Tempolimit, aber auch die Klärung der Parksituation für den ruhenden Verkehr wurden vermerkt.

Diese Maßnahmen knüpfen direkt an diejenigen an, die den Öffentlichen Raum betreffen. Darunter wurde die Verbesserung der Verkehrssicherheit, sichere Gehwege oder die Erneuerung und Erweiterung des Kinder-Spielplatzes durch Geschicklichkeitsspiele oder auch die Einrichtung eines Wasserspielplatzes an der Obbornquelle genannt. Gewünscht wurde zudem, die Räumlichkeiten im und um das Heimatmuseum stärker zu nutzen – auch um einen Toilettenzugang für die Menschen, die sich an der Obbornquelle aufhalten, zu schaffen. Für Jugendliche, die nicht mehr auf dem Spielplatz ihre Zeit verbringen, sollte ein alternativer Aufenthaltsort gefunden werden. Mehr Sonnenschutz, einen grüneren Ort durch „Pflegepatenschaften“, die nachhaltige Nutzung des Obborn-Wassers, Starkregenereignisse vorauszudenken und bei Neubauvorhaben auf Gründächer und Wasserkreisläufe zu achten – all dies soll nach Wunsch der Teilnehmenden in Zukunft – auch unter gemeinschaftlichem Austausch – vorangebracht werden.

Unter dem Stichwort Wohnen und Gemeinwesen wurde die effiziente Nutzung von Leerstand für Jung und Alt genannt und der Wunsch zum langfristigen Erhalt eines Dorfladens. Zudem ein Café mit Co-Working-Möglichkeit, neuer Wohnraum für alle Generationen und Senioren sollten neben Betreuungsangeboten auch Sport- und Fitnessmöglichkeiten bekommen. Beim Thema Energieversorgung wurde ein Wärmenetz genannt, das seine erneuerbare Energie aus der Obbornquelle zieht, wünschenswert aus Perspektive von Teilnehmenden wäre ein Zuschuss für den Erwerb von Stecker-Solar-Anlagen und die Abgabe von Strom aus PV-Anlagen über die Grundstücksgrenze hinaus. Die individuelle Beratung bei Solarstrom, Wärmepumpe, Dämmung und Fördermittelberatung wurde gewünscht und dass die Stadtverwaltung als gutes Beispiel vorangehen solle.

Am Ende bleibt der Ausblick auf das Jahresende, an dem der Bericht über die Möglichkeiten in Obbornhofen vorliegen wird. Diesen werden die Projektbüros in den nächsten Wochen erstellen und dabei gemeinsam mit der Stadt Hungen auch prüfen, wie die gewünschten Maßnahmen berücksichtigt werden können. (Diana Wetzestein, KEEA)

Bildquellen

  • Obbornhofen_jd: joshua dietz