Öffentlicher Workshop in Lich-Muschenheim
21. September 2023_Lich-Muschenheim. Miteinander reden und etwas für den Ort erreichen. Hierfür bot der öffentliche Workshop in Rahmen der ZukunftsQuartiere im Landkreis Gießen eine gute Gelegenheit. Eingeladen hatten die Projektbüros B.A.U.M. Consult GmbH und KEEA GmbH. Sie sind beauftragt, Ende des Jahres den Endbericht mit einem Katalog an Maßnahmen vorzulegen, die in Muschenheim umgesetzt werden könnten. Ortsvorsteher Joseph Benner und Klimaschutzmanager Peter Kupetz freuten sich über 30 Teilnehmende, die ihre zahlreichen Ideen und Wünsche in Projektsteckbriefen festhielten.
Kurzvorträge und Informationen von Armin Raatz und Bernhard Daniel Schütze, KEEA GmbH, sowie Christopher Prange und Joshua Dietz, B.A.U.M. Consult GmbH, gaben Einblicke in die jeweiligen Handlungsfelder und die bisherigen Ergebnisse. Jetzt galt es, die Ideen und Wünsche der Teilnehmenden in den verschiedenen Themenbereichen, wie Energieversorgung, Wohnen und Gemeinwesen, Mobilität und Nahversorgung sowie Öffentlicher Raum und Klimaanpassung zu ermitteln.
Ein Dorfauto, das gibt es bereits. Dies bekannter zu machen und die Reservierung über eine App zu erleichtern, war ein Vorschlag. Der Wunsch nach einem Dorfladen als Containerlösung soll weiterhin – trotz noch bestehender baurechtlicher Hürden –verfolgt werden. Kleinere Alternativen wie die Organisation über einen Verein in einem leerstehenden Gebäude scheinen auch möglich. Überhaupt ist der Wunsch nach zentralen Treffpunkten für jedes Alter groß. Auch eine effiziente Wohnraumnutzung und die Notwendigkeit ältere Bürgerinnen und Bürger dabei zu unterstützen, ihren Wohnraum seniorengerecht zu verkleinern, wurden als wichtige und langfristige Aufgaben diskutiert. Neben neuem Wohnraum für Mehrgenerationenwohnen, einer Senioren-WG und Gemeinschaftsarbeit mit und für Senioren, möchte auch die Generation Mitte einen Treffpunkt haben: Die Rede war von einem Stammtisch, einem Café, einer Kneipe oder einem Gemeinschaftshaus.
Die leerstehenden Gebäude in den Fokus zu nehmen, regelmäßiger Austausch mit Denkmalpflege und die Einbeziehung des Altbauberatungs- und Informationszentrums des Landkreises Gießen und der Stadt Grünberg in Grünberg, aber auch die Neubauvorhaben mit Auflagen für Klimaschutz und Klimaanpassungsmaßnahmen zu belegen, wurden notiert. Klimafreundlich und sicher zum Kindergarten zu gelangen, die Radwegbeschilderung zu verbessern, ein Lasten-Leihrad, attraktive Fußwege und die Beseitigung der Engstellen an Hauptverkehrsstraßen, auch das waren Wünsche der Teilnehmenden. Diese gilt es besonders in Anbetracht der baldigen Sanierungs- und Neugestaltungsmaßnahmen der Landesstraßen zu berücksichtigen.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer arbeiteten intensiv an den Thementischen, diskutierten über die Neugestaltung des alten Rathausplatzes, Bushaltestellen mit Dachbegrünung sowie die Notwendigkeit einer besseren ÖPNV-Taktung sowie einen Shuttle-Bus. Auch Regenwassermanagement, Vorsorge vor Starkregen und Hochwasser, Rückhaltebecken und die Reinigung der Flutgräben wurden vermerkt. Zur Gestaltung von Natur und Förderung der Blühwiesen wurden eine Neuauflage von Patenschaften für Grünflächenpflege sowie die Schaffung von Blühflächen vorgeschlagen.
Im Bereich Energie wurde angeregt, den Bau eines Wärmenetzes zu prüfen und Best Practice Beispiele bei Fragen zur Erdwärme aufzuspüren. Photovoltaik, kommunale Förderung für Stecker-Solar-Anlagen und vor allem mehr individuelle Beratung zu Solarstrom, Wärmepumpe, Dämmung und Fördermittel sind in Muschenheim sehr gefragt. Die Stadtverwaltung solle es vormachen und ihre kommunalen Gebäude zeitgemäß sanieren, so ein ebenfalls genannter Wunsch. (Diana Wetzestein, KEEA)